Aus der Eröffnungsrede von Dr. Anna Luise Campe zur Ausstellung in der Wirtschaftskanzlei Alpmann Fröhlich Emsdetten 2024

 Der Malkasten Warendorf wurde in den 90er Jahren von dem Künstler Günter Wintgens gegründet und wird mittlerweile in Zusammenarbeit von Wintgens und der Künstlerin Susanne Koheil betrieben. Zuerst entstand das Atelier in Freckenhorst, im Lockdown kam ein online Atelier dazu und seit drei Jahren gibt es das Atelier in Everswinkel. Dahinter steckt ein Erfolgsrezept. Günter Wintgens und Susanne Koheil haben mit dem Malkasten Warendorf ein sehr hohes Level erreicht. 

„Male Dich glücklich – nach allen Regeln der Kunst“ – so steht es auf der Website. Ein Versprechen, das offenbar gehalten wird, denn die meisten Teilnehmer*innen sind bereits lange dabei. 

Günter Wintgens und Susanne Koheil motivieren Menschen dazu, sich zu trauen. Ihr Konzept funktioniert anders als bei üblichen Mal- und Zeichenkursen, die über einen definierten Zeitraum laufen. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten über Jahre zusammen – ähnlich wie an den Kunstakademien. Wenn man sich einmal entschlossen hat, mitzumachen, bleibt man in der Regel. So entstehen Synergieeffekte und Freundschaften und ein nachhaltiger Lernprozess. Manchmal arbeiten die Schülerinnen und Schüler mehrere Monate oder Jahre an Bildern. Die Arbeiten werden auch besprochen – wie an der Kunstakademie. Dazu kommt eine kunsthistorische Komponente. Günter Wintgens und Susanne Koheil klären über Aspekte der Kunstgeschichte auf. Welcher Künstler hat schonmal ähnlich gemalt? Wer hat diese Technik verwendet? 

Wir sehen hier fast ausschließlich Künstlerinnen. Bis auf Günter Wintgens sind all dies weibliche Positionen. Die Schülerinnen haben sich in ihrer Freizeit ein beachtliches Repertoire künstlerischer Techniken und Mittel erarbeitet. 

 

Machen Sie sich das bitte bewusst, wenn Sie durch die Räume gehen. Bis auf Günter Wintgens und Susanne Koheil, die hauptberuflich Künstler sind, haben wir es mit Menschen zu tun, die sehr viel Zeit und Energie in das Malen stecken – neben ihrer Hauptbeschäftigung.